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Hundertfacher Sozialbetrug durch Flüchtlinge sollte vertuscht werden (Nadia Nischk vs LAB)
Nadia Nischk heißt die Leiharbeiterin, die ein Jahr für die Landesaufnahmebehörde in Braunschweig (LAB) arbeitete. Im Sommer 2015, „in den Zeiten des großen Ansturms von Flüchtlingen – und des Chaos“, schreibt der ndr, erstellte Nadia Nischk Leistungsbescheide und zahlte Taschengeld an die Flüchtlinge aus.
Dabei fiel ihr und ihrer Kollegin, vor allem bei Sudanesen, auf, dass sich einige Flüchtlinge, offenbar unter verschiedenen Alias-Namen und mit verändertem Aussehen, immer wieder neu anmeldeten. Das gelang ihnen, weil nur Fotos, aber keine Finderabdrücke genommen wurden.
Zuerst alarmierten die beiden Mitarbeiterinnen in Einzelfällen direkt die Polizei, bekamen für ihre Arbeit auch von den Kollegen Lob.
Später, als die Flut der Asylbewerber etwas nachließ, nahmen sich die beiden Frauen noch einmal ganz in Ruhe ihre Karteien vor. Eine Kollegin „mit fotografischem Gedächtnis“ ordnete die einzelnen Aliasnamen den Fotos zu. Nischk strukturierte die Informationen und sammelte sie in mehreren Aktenordnern. Sie informierte auch ihre Vorgesetzten über ihre Ermittlungen.
In einem Gespräch mit ihren direkten Chefs sei Nischk dann jedoch folgendes gesagt worden: „Ich sollte alle sieben oder acht Aktenordner, ich weiß jetzt gar nicht mehr wie viele das waren, in den Keller bringen … Man würde sie nicht vernichten, aber man würde auch nichts damit tun …“ Nischk soll daraufhin, entgegen den Anweisungen, zur Polizei gegangen sein und Anzeige erstattet haben.
Wochen später wurde sie von ihren Chefs gefragt, wer das wohl der Polizei gesteckt habe. Nischk verstand die Nutzung des Begriffs „gesteckt“ in diesem Zusammenhang nicht. Sie habe ihren Vorgesetzten gesagt, dass sie die Polizei informiert habe.
Seltsam: Auch die von Nischk informierten Ermittler bekamen die Akten nicht sofort ausgehändigt. Es scheint, die Polizei habe erst die Staatsanwaltschaft einschalten müssen und einen Durchsuchungsbeschluss immerhin in Erwägung gezogen.
Der Fernsehsender habe von der Landeserstaufnahme Niedersachsen eine Stellungnahme erbeten. Der Sender zitiert die Behörde folgendermaßen: „Bei Sichtung dieser Unterlagen erschien zweifelhaft, dass auf dieser Datengrundlage eine Mehrfachidentität verifiziert werden könne.“
Im Hinblick darauf, dass erst aufgrund der Anzeige von Nischk die Polizei den ganzen Umfang des Sozialbetrugs ermitteln konnte, erscheint die Aussage der Landesbehörde doch immerhin verwegen.
Der Bund der Steuerzahler in Niedersachsen bezeichnet die Vorgehensweise der Verantwortlichen in der Landesaufnahmebehörde als skandalös. Deshalb habe er Anzeige erstattet, berichtet der ndr. Den Verantwortlichen der Landesaufnahmebehörde wirft der Steuerzahler-Bund Untreue und Strafvereitelung im Amt vor. Er begründe die Anzeige damit, dass die Behördenleitung Hinweise auf einen möglichen massenhaften Sozialbetrug durch Asylbewerber unter den Tisch gekehrt habe. Damit sei die Ermittlung von Straftaten verhindert worden. (mec)
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