Keuschheitsgesetze
Zeichnungen: Manfred Kaiser
Siebdruck: OhM-graphic GmbH
Klangbild: Albert Berendt
ausführende Produktion: memplex-art
© 2022 Anstalt für experimentellle Querverbindungen
Keuschheitsgesetze
Keiner von Euch soll seinen nächsten Blutsverwandten nahen,
um ehelichen Umgang zu pflegen; ich bin der Herr.
Mit Vater und Mutter sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen;
es ist deine Mutter, du sollst nicht ehelichen Umgang mit ihr pflegen.
Du sollst mit dem Weibe deines Vaters ( d.h. der Stiefmutter) nicht
ehelichen Umgang pflegen; damit schändest du den Vater. Du sollst mit
deiner Schwester, die deines Vaters oder deiner Mutter Tochter ist,
sei sie nun im Hause oder auswärts geboren, nicht ehelichen Umgang
pflegen. Mit deiner Tochter deines Sohnes oder derjenigen deiner Tochter
sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen; damit schändest du dich selbst.
Mit der Tochter des Weibes deines Vaters, die deinem Vater geboren und
somit deine Schwester ist, sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen.
Mit der Schwester deines Vaters sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen.
Sie ist deines Vaters nächste Blutsverwandte. Mit der Schwester deiner
Mutter sollst du nicht ehelichen Umgang haben. Sie ist deiner Mutter
nächste Blutsverwandte. Du sollst die Ehe des Bruders deines Vaters nicht
schänden, du sollst dich seinem Weibe nicht nahen; sie ist deine Tante.
Mit deiner Sohnesfrau sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen;
sie ist deines Sohnes Weib,
du sollst nicht ehelichen Umgang mit ihr pflegen. Mit dem Weibe deines
Bruders sollst du nicht ehelichen Umgang pflegen; damit schändest du deinen
Bruder. Du sollst nicht mit einem Weibe und ihrer Tochter ehelichen Umgang
pflegen; auch die Tochter ihres Sohnes oder ihrer Tochter sollst du nicht nehmen,
um mit ihr ehelichen Umgang zu pflegen; sie sind ihre nächsten Blutsverwandten.
Das wäre eine Schandtat. Du sollst auch nicht ein Weib zu ihrer Schwester hinzu
als Nebenfrau nehmen, um mit ihr ehelichen Umgang zu pflegen,
während jene noch lebt.