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WUHAN-THEORIE Worauf stützen Sie Ihre Verschwörungsvorwürfe, Prof. Wiesendanger WELT Interview
1.043.719 Aufrufe 09.02.2022 Der Virologe Christian Drosten hat empört auf Äußerungen des Hamburger Forschers Roland Wiesendanger im Magazin «Cicero» reagiert, in denen dieser Drosten und weiteren Virologen gezielte Täuschung zum Ursprung der Corona-Pandemie vorwirft. «Cicero bietet einem Extremcharakter die Bühne und provoziert persönliche Angriffe gegen mich durch suggestive Fragen», kritisierte Drosten am Donnerstagabend via Twitter. Belastbaren Tatsachenbehauptungen werde ausgewichen, so der Wissenschaftler von der Berliner Charité. «Das ist kein Interview, sondern ein Vorkommnis.» Zudem nahm er inhaltlich Stellung zu Aspekten der These, die Pandemie rühre von einem Labor-Unfall her.
Zuvor war neben dem Interview mit dem Physiker Wiesendanger im «Cicero» auch eines mit ihm in der «Neuen Zürcher Zeitung» (NZZ) erschienen. In beiden führte der Forscher in mehreren Punkten seine Theorie aus, Sars-CoV-2 stamme aus einem Labor in Wuhan. Führenden internationalen Virologen wie Drosten, die von einem Ursprung des Virus aus dem Tierreich ausgehen, warf er bewusste Irreführung und Vertuschung vor.
Aus Wiesendangers Sicht spricht etwa ein besonderes Merkmal von Sars-CoV-2 für einen nicht-natürlichen Ursprung des Virus: Die sogenannte Furin-Spaltstelle. Dieser Teil in der Struktur des Spike-Proteins ermögliche es Sars-CoV-2, leichter in menschliche Zellen einzudringen. Die Spaltstelle sei zuvor für diese Gruppe von Coronaviren nicht bekannt gewesen, so Wiesendanger – habe sich dann aber im Erbgut von Sars-CoV-2 gefunden. So liege der Schluss nahe, sie sei eingebaut worden. US-Forscher hätten 2018 sogar einen Antrag auf Forschungsgelder für dieses Vorhaben gestellt, der aber abgelehnt worden sei.
Dazu erklärte Drosten am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, es sei richtig, dass derartige Spaltstellen in der Untergattung der Sarbecoviren, zu der auch Sars-CoV-2 gehöre, bisher nicht gesehen worden seien. In anderen Coronavirus-Gruppen kämen solche Spaltstellen aber vor. «Gleichzeitig ist es vollkommen klar, dass das natürliche Spektrum von Sarbecoviren noch stark untererfasst ist», so Drosten.
Eine aktuelle Arbeit zu Fledermausviren habe gezeigt, «dass es durchaus Typen von Sarbecoviren gibt, bei denen die Entstehung einer solchen Furin-Spaltstelle nur ganz wenig zusätzliche Veränderung benötigen würde», erklärte der Virologe. So seien auch molekulare Grundvoraussetzungen, die die Entstehung solcher Spaltstellen begünstigten, vorhanden. «Daher lässt sich von der Furin-Spaltstelle bei Sars-CoV-2 – auch wenn sie tatsächlich eine Auffälligkeit darstellt – kein Nachweis auf einen nicht-natürlichen Ursprung führen», resümierte Drosten.
Ein weiteres Indiz für den Ursprung des Virus im Labor-Umfeld sieht Wiesendanger dem NZZ-Interview zufolge darin, dass am Institut für Virologie in Wuhan die «weltweit größte Datenbank für Coronaviren» im September 2019 abgeschaltet w
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