First published at 10:57 UTC on June 19th, 2019.
Germanisches Ahnenerbe (2018) - Reihe Kultplätze (3)
Der Schalenstein von Brakelsiek
Etwa 2,5 km westlich von Brakelsiek, in der Nähe von Schieder-Schwalenberg im Kreis Lippe, finden wir am Fuße des Bennerberges, oberhalb des Niesetales eine urger…
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Germanisches Ahnenerbe (2018) - Reihe Kultplätze (3)
Der Schalenstein von Brakelsiek
Etwa 2,5 km westlich von Brakelsiek, in der Nähe von Schieder-Schwalenberg im Kreis Lippe, finden wir am Fuße des Bennerberges, oberhalb des Niesetales eine urgermanische Kultstätte.
Hier liegt ein mächtiger Schalenstein mit einer Länge von 3,5 m und einer Höhe von 0,8 m, ein Steinblock aus Quarzit aus der geologischen Stufe des Rhaetiums. Der Stein ist in den umliegenden Ortschaften Brakelsiek und Lothe auch als als "Richter-" oder "Richtstein" bekannt.
Ein uralter, teils tief eingeschnittener Hohlweg führt zu diesem Natur- und Bodendenkmal. In der Umgebung des großen Schalensteines liegen im lichten Wald weitere Felsen, welche zumeist in einer Reihe angeordnet sind und ebenfalls ein bis mehrere Schälchen tragen.
Der Schalenstein weist auf seinem schildförmigen Rücken etwa 70 offenbar von Menschenhand eingearbeitete schalenförmige Vertiefungen in Apfelgröße auf, die teilweise eine Reihung oder Gruppierung erkennen lassen. Er könnte als kalendarische Kultstätte angesprochen werden. Mit Hilfe eines schattenwerfenden Stabes konnten eventuell die Sonnenwenden und bestimmte wichtige Daten eines Jahres wie Feste, Saat und Erntezeit mit Hilfe der genau eingearbeiteten Schälchen während eines bestimmten Sonnenstandes berechnet werden.
Während einer archäologischen Probegrabung im Jahre 1972 wurden von Leo Nebelsiek an der Westseite des großen Schalensteines in einer Tiefe von 25 bis 30 cm vier vorgeschichtliche Tonscherben gefunden, die neolithisch oder bronzezeitlich datiert wurden. Eine niedrige Terrasierung beiderseits der Felsformationen zeugt eindeutig von vorgeschichtlicher menschlicher Aktivität in diesem Gebiet.
50 m von dem eigentlichen großen Schalenstein entfernt liegt direkt am Waldwege ein weiterer auffällig geformter Felsen mit drei fuß- bis kopfgroßen Eintiefungen. Dieser Stein wird im Volksmund der benachbarten Dörfer als "Teufels"- oder "Hexenstein" bezeichnet. Eine Sage knüpft an diese Örtlichkeit.
Musik:
Murgrind - (Odolosth / Stronghold in the Mountains (Split), 2016)
1. Stronghold in the mountains
2. The labyrinth of shadows
#Kultplatz #Germanen #Urgermanen #Opfersteine
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