Sie kam einst aus der Armut' Tief, gebückt im grauen Bettelkleid,
hager ihr Antlitz, wo sie lief sang sie von Ihresgleichen Leid.
Sie traf auf manches offene Ohr, als sie das Wort geführt von Pein,
und Nächstenliebe schoss empor, voll Mitleid li…
Sie kam einst aus der Armut' Tief, gebückt im grauen Bettelkleid,
hager ihr Antlitz, wo sie lief sang sie von Ihresgleichen Leid.
Sie traf auf manches offene Ohr, als sie das Wort geführt von Pein,
und Nächstenliebe schoss empor, voll Mitleid ließ man sie herein.
Kaum sie den ersten Teller leert, wird lauter ihrer Stimme Klang,
und wenig später, gut genährt, wandelt sich schnell ihr Schmähgesang.
Die alten Barden jagt sie fort - sie ist des Teufels, seht es ein –
doch ungehört verhallt das Wort, vieles will man ihr gern verzeih'n.
Erkannt am Wesen und der Art, an allem was sie offenbart!
Sie blieb sich treu in all der Zeit, wir schufen uns die Dunkelheit.
Barmherzigkeit und Toleranz ließen sie viele Jahre blühen.
Sie spielte laut herauf zum Tanz, und ließ den Hass der Menschen glühen.
Ihr zu gefallen zog man aus, niederzuschlagen wer es wagt,
beim Namen nennt, wer da wohl haust, in unsern Völkern ungefragt.
Erkannt am Wesen und der Art, an allem was sie offenbart.
Sie blieb sich treu in all der Zeit, wir schufen uns die Dunkelheit.
Sinnt man ihr nach der Freiheit, schnell hängt sie erneut am Stab.
Doch wer sie stützt voll Menschlichkeit, liegt bald darauf im kalten Grab.
Freudig winkt sie in die Ferne, erntet für ihr Wort Applaus.
Verheißt den Völker neue Werte, an denen sie einst sterben aus.
Noch darf man nicht beim Namen nennen, sie und ihresgleichen Brut.
Schon bald wird man's erlauben, weil's sowieso kein Mensch mehr tut.
Die Lösung allen Unheils sucht man - fernab seiner Quelle nur.
Wacht auf und fragt euch endlich warum sie allzeit nur Leid erfuhr.
|: Erkennt ihr Wesen ihrer Art, an allem was sie offenbart.
Siegt über das, was sie der Welt gebracht – und enden wird, des Volkes lange Nacht. :|