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#WIRSINDMEHR ? – FRANK HÖFER IM GESPRÄCH MIT ROBERT STEIN
#Chemnitz hat in der letzten Woche internationale Schlagzeilen gemacht. Ein Mob habe sich zusammengerottet und Hetzjagd auf Ausländer, Linke und Journalisten gemacht. So hatte es auch der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert bestätigt. Passende Fotos von Bilderbuch-Nazis mit Hitlergruß ließen dann keine Zweifel mehr offen: In Chemnitz gab es ein Pogrom.
Gebetsmühlenartig wurde diese Lesart tagelang unwiedersprochen in die ganze Welt publiziert. Erst als sich der Sturm der Aufmerksamkeit ganz langsam abzuflauen beginnt, kommt nun der sächsische Ministerpräsident mit einem Dementi. Es gab gar keine Hetzjagden. Doch es ist zu spät. Chemnitz hat seinen Ruf weg und eine Richtigstellung wird es wohl weder von Seibert, noch von Merkel geben.
Die Chemnitzer fühlen sich an 1989 erinnert. Damals standen sie am Nischl mit ihren Deutschlandfahnen und riefen “Wir sind ein Volk”. Abends im Fernsehen berichtete man dann “vom Mob, welcher sich auf der Straße zusammenrottet”. Steffen Seibert hat als Westdeutscher vielleicht keine Ahnung von den Befindlichkeit der “Ossis”, Frau Merkel hingegen schon!
Genau das macht Frank Höfer der Kanzlerin zum Vorwurf. Als Chemnitzer sieht er den Ruf seiner Stadt irreparabel geschädigt aufgrund der #Fakenews , welche weltweit verbreitet worden sind.
https://nuoviso.tv/home/talk/wirsindmehr-frank-hoefer-im-gespraech-mit-robert-stein/
"...Bereits ein paar Lumpen, die den Hitlergruß machen, reichen aus, damit das deutsche Juste milieu in Wallungen gerät und das Ende der Republik nahen sieht. Ein unbequemer Autor, der zum Leidwesen des Feuilletons Bestseller schreibt, die nicht ganz politisch korrekt sind, reicht schon aus, um sein neuestes Buch mit einem Ebola-Ausbruch zu vergleichen.
Noch wichtiger ist der zweite Punkt: Was hat die AfD mit Trump in den USA, mit Lega und 5 Stelle in Italien, mit Orban in Ungarn, mit Macron in Frankreich und mit den Schwedendemokraten gemeinsam? Dass das alles „Rechtspopulisten“ sind? Nein, das ist nur ein inhaltsloser Kampfbegriff. Sie haben gemeinsam, dass sie viele Wähler binden, die nicht für sie stimmen, sondern gegen ein „weiter so“, gegen die traditionellen Exponenten einer Politik, die viele Probleme und Sorgen immer breiterer Bevölkerungsschichten nicht berücksichtigt, nicht beantwortet. Deshalb muss eine AfD, was ihr immer wieder vorgeworfen wird, gar keine großartige Renten- oder Sozialpolitik bereithalten.
Die Altparteien haben ja auch keine Antwort auf die drängende Frage, wie denn die Renten in Zukunft bezahlt werden sollen. Angesichts des sich dadurch auftürmenden Unmuts reicht ein „so nicht“, „mit denen nicht weiter“ als Protestprogramm. Das hat aber mit dem Ende der Demokratie oder Faschismus nichts zu tun. Überhaupt nichts. Am schlimmsten ist allerdings: Diese ewigen Vergleiche aktueller Ereignisse mit dem Hitler-Faschismus, seinen Pogromen, seiner Vernichtung von Juden und Andersdenkenden, seinem Rassenwahn und Herrenmenschentum in dunklen Zeiten, das ist eine unerträgliche Verhöhnung der damaligen Opfer.
Wer in Chemnitz von einem Lynchmob spricht, weiß nicht, was ein Lynchmob ist. Wer jeden AfD-Wähler zum Nazi macht, weiß nicht, was ein Nazi ist. Wer Sarrazin zu einem Ideologen des rassenreinen Ariertums macht, hat keine Ahnung, was ein solcher Ideologe denkt, sagt und schreibt. Wer vorschnell „Nazi“ ruft, ist genauso dumm wie der Idiot, der die Hand zum Hitlergruß erhebt.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Basler Zeitung.
https://www.achgut.com/artikel/die_sollten_dringend_ihre_medikamente_nehmen
Category | News & Politics |
Sensitivity | Normal - Content that is suitable for ages 16 and over |
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