First published at 11:42 UTC on May 2nd, 2020.
Der Eid unter einer Linde
Am siebzehnten Tag des sechsten Monats
im Jahre zweitausendsiebzehn
haben Ulrich vom Hochrhein und
König Stefan I. von Preußen
einen Eid unter einer Linde gesprochen.
Viele Orte in Mitteleuropa hatten
früher ihre Dorflin…
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Der Eid unter einer Linde
Am siebzehnten Tag des sechsten Monats
im Jahre zweitausendsiebzehn
haben Ulrich vom Hochrhein und
König Stefan I. von Preußen
einen Eid unter einer Linde gesprochen.
Viele Orte in Mitteleuropa hatten
früher ihre Dorflinde, die das Zentrum
des Ortes bildete und Treffpunkt
für den Nachrichtenaustausch
und die Brautschau war.
Auch wurde unter einer Linde meist
das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition,
die auf die germanische
Gerichtsversammlung, das Thing, zurückgeht.
Die Linde ist deshalb auch als
„Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt.
Nach Kriegen (oder Pestepidemien) gab es den
Brauch, sogenannte Friedenslinden zu pflanzen.
Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an
den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71
Einige erinnern aber auch noch an
den Westfälischen Frieden, wie etwa
die „Friedenslinde am Dreierhäuschen“
im thüringischen Ponitz, oder an
lokale kriegerische Ereignisse wie
die Zerstörung Ratzeburgs.
Die Linde galt außerdem als
Baum der Liebenden und
war eine beliebte Begleit-Pflanze
an Kult- und Kulturstätten.
Auch heute noch, wird viel über
die Linde gesungen und gedichtet.
Die Linde hat ein weibliches
und mütterliches Wesen mit
freudvoller, friedlicher und
gelassener Ausstrahlung.
Sie schenkt Geborgenheit und
Trost und spricht Menschen an,
die das Schöne lieben.
Sie unterstützt Träume und Fantasien
und fördert die Kreativität.
Die Energie der Linde lässt nach
Erfüllung und Vollkommenheit streben.
Sie wirkt ausgeglichen, warmherzig,
diplomatisch, besonnen,
gerecht und besänftigend.
In diesem Video hören sie
die beiden Eide, gesprochen
unter einer tausendjährigen Linde.
Zunächst Ulrich vom Hochrhein,
anschließend König Stefan I. von Preußen.
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