First published at 23:17 UTC on April 8th, 2018.
Die Proteste folgen einem festen Ritual: Die Demonstranten laufen einen Hügel hinab und auf die Soldaten zu, die irgendwann Tränengas einsetzen, während Kinder von der Spitze des Hügels aus Steine schleudern und werfen. Im August 2015 kommt es zu ei…
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Die Proteste folgen einem festen Ritual: Die Demonstranten laufen einen Hügel hinab und auf die Soldaten zu, die irgendwann Tränengas einsetzen, während Kinder von der Spitze des Hügels aus Steine schleudern und werfen. Im August 2015 kommt es zu einem Zwischenfall, der weltweit bekannt wird: Als ein israelischer Soldat den zwölfjährigen Muhammad Tamimi, einen Cousin von »Janna Jihad«, festnehmen will, weil er Steine geworfen haben soll, versuchen mehrere palästinensische Frauen – darunter Jannas Mutter – und Mädchen, die Festnahme zu verhindern. Sie schreien, sie zerren und ziehen an dem Soldaten, sie schlagen mit den Fäusten auf ihn ein, die jugendliche Ahed Tamimi, Muhammads Schwester, beißt ihm sogar in die Hand. Er wehrt sich kaum, wohl weil er weiß, welche Bilder dann um die Welt gehen würden – schließlich ist er umringt von Menschen mit Kameras.
Der Soldat »verhält sich so, wie alle darauf vertrauen, dass sich ein israelischer Soldat verhält«, schreibt Georg M Hafner. »Er gibt keinen Schuss ab, nicht einmal einen zur Warnung. Man mag sich nicht vorstellen, wie eine vergleichbare Situation in einem anderen Konfliktherd der Region, in Libyen, Ägypten oder Syrien etwa, ausgegangen wäre.« Fotos, die den Armeeangehörigen als brutalen Kinderquäler erscheinen lassen sollen, gibt es dennoch: Sie scheinen zu zeigen, wie er einen wehrlosen, weinenden Jungen – der an einem Arm auch noch einen Gipsverband trägt – im Würgegriff hält und mit einem Maschinengewehr bedroht. Auf den Kontext dieser Bilder wird nur in wenigen Medien hingewiesen, schließlich müsste man sonst kritisch thematisieren, dass solche Aufnahmen genau das Ziel gewesen sind. Wie Hafner berichtet, macht man sich selbst beim Roten Halbmond mit diesem Unterfangen gemein: »Gut gemacht«, lobt einer seiner Sanitäter Muhammad Tamimi dafür, dass dieser ein solch prächtiges Fotomotiv abgegeben hat. Und: »Wir haben sie« – sie, die gewünschten Bilder. Auf ihrer Facebook-Seite feiert auch Muhammads Mutter den »Sieg«.
https://lizaswelt.net/2016/10/12/ein-...
...und so sieht das dann in unseren Qualitätsmedien aus:
http://images.juedische-allgemeine.de...
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