First published at 07:31 UTC on December 22nd, 2019.
Alles begann mit einem Krieg in Syrien: Die Initialzündung für das heutige Weihnachtsfest war eine Schlacht im palmyrenischen Reich, dessen Hauptstadt Palmyra (arabisch Tadmur) im heutigen Syrien liegt. Der römische Kaiser Aurelian besiegte dort im …
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Alles begann mit einem Krieg in Syrien: Die Initialzündung für das heutige Weihnachtsfest war eine Schlacht im palmyrenischen Reich, dessen Hauptstadt Palmyra (arabisch Tadmur) im heutigen Syrien liegt. Der römische Kaiser Aurelian besiegte dort im Jahr 272 die palmyrenischen Truppen und nahm deren Führerin Zenobia gefangen. Zum Dank für diesen Sieg erklärte Aurelian den 25. Dezember – den Geburtstag des unbesiegbaren Sonnengottes Sol invictus – zum reichsweiten Feiertag. Dabei knüpfte Aurelian an die bestehende Sol-Verehrung des Mithraskultes an, der ursprünglich aus Persien und Ägypten stammte.
Kaiser Konstantin brachte die Wende
Für heutige Europäer klingt der Mithraskult ziemlich vertraut: Mithras wurde vom Vatergott ausgesandt, das Böse in der Welt zu besiegen. Vor seinem Tod und seiner Auferstehung nahm er mit zwölf Anhängern ein letztes Abendmal ein. Als Sol invictus wurde Mithras mit Strahlenkranz und Heiligenschein dargestellt. Seine Anhänger glaubten an Himmel und Hölle, das letzte Gericht, die Dreifaltigkeit Gottes, die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung. Der Mithraskult kannte die Sakramente der Taufe, Firmung und Kommunion sowie Messfeiern mit Hostien und Weihwasser. Das Oberhaupt hiess «Papa» und trug eine Mitra, die Vorläuferin der Bischofsmütze. Wegen dieser Ähnlichkeit traten das Christentum und der Mithraskult im römischen Reich in Konkurrenz. Wobei vorerst der Mithraskult dominierte (siehe Links unten).
Doch das sollte sich bald ändern: Ein halbes Jahrhundert nach der Schlacht von Palmyra und der Einsetzung des Feiertages für Sol invictus durch Kaiser Aurelian erklärten die Christen den Geburtstag des römischen Sonnengottes zum Geburtstag ihres Meisters und Lehrers Christus. Das Weihnachtsfest am 25. Dezember war aus dem heidnischen Feiertag geboren. Diese wundersame Geburt war nur möglich wegen der sogenannten «Konstantinischen Wende», welche das Schicksal Europas entscheidend prägte.
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