First published at 14:06 UTC on March 18th, 2019.
Die deutsche Evangelische Kirche scheue die Abgrenzung gegenüber dem Islam und stehe für einen „Wohlfühl-Protestantismus“, kritisiert der Schriftsteller Klaus Rüdiger-Mai. Wer die Kirche jedoch in die „Hauptabteilung Kirchen des Kanzleramts“ verwand…
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Die deutsche Evangelische Kirche scheue die Abgrenzung gegenüber dem Islam und stehe für einen „Wohlfühl-Protestantismus“, kritisiert der Schriftsteller Klaus Rüdiger-Mai. Wer die Kirche jedoch in die „Hauptabteilung Kirchen des Kanzleramts“ verwandle, falle weit hinter den Reformator zurück.
Heinrich Bedford-Strohm legte vor dem Besuch des Tempelberges im Oktober 2016 das Amtskreuz ab. Dass es auch anders geht, bewies Papst Benedikt XVI. sieben Jahre zuvor. Bedford-Strohm äußerte zur Rechtfertigung, dass es auf Bitten der muslimischen und der jüdischen Gastgeber erfolgte. Der Haken an der Sache war, dass von jüdischer Seite niemand die Bitte geäußert hatte. Eine Schutzbehauptung aus dem Reich der Fake News?
Der Skandal ist freilich ein dreifacher: ein menschlicher, ein politischer, ein theologischer. Der oberste Repräsentant der evangelischen Kirche verzichtet in einer Region, in der Christen massakriert werden, weil sie sich weigern, das Kreuz abzulegen, auf die Mitte des eigenen Glaubens....
Wer aber die Kirche in eine politische Institution verwandelt und den Gottesdienst in eine Parteiversammlung, spaltet die Kirche und treibt die Christen aus den Gotteshäusern. Die EKD fällt in ihrem Bestreben, zur Hauptabteilung Kirchen des Kanzleramtes zu werden, weit hinter Martin Luther zurück, der mit der Zwei-Regimenten-Lehre die Trennung von Staat und Kirche begründete.
Dabei ging er von Christi Satz aus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Deshalb hat die Kirche den Laizimus zu akzeptieren. Jeder Christ hat als Bürger das Recht, sich politisch zu engagieren, aber eben als Bürger.
Die Kirche hat sich auf ihrer sechs Kernaufgaben zu konzentrieren: Bibelstudium, Gottesdienst, Charitas, Mission, Bildung und Seelsorge. Um das zu verwirklichen, steht 500 Jahre nach Martin Luther ein neuer Thesenanschlag, eine neue Reformation der Kirche unabweislich auf der Tagesordnung.
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