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Große Völker: Die Römer - Volk der Superlative
Die alten Römer sind ein Volk der Superlative. In Rom schlägt das Herz eines Imperiums, in dem zu Spitzenzeiten mehr als 55 Millionen Menschen leben. Fast 1000 Jahre hält die römische Herrschaft, bevor sie allmählich zerbröckelt.
Besonders beeindruckend ist die Dynamik, mit der die anfangs keineswegs überlegene Republik zur Vormacht im gesamten Mittelmeerraum aufsteigt. Die Römer beweisen sich dabei nicht nur als Meister der Kriegsführung, sondern auch als Garanten anhaltenden Friedens. Geschickt schwören sie die eroberten Territorien auf die "Sache Roms" ein. Die neuen Bundesgenossen erhalten ein hohes Maß an Selbstbestimmung und eine Verfassung, die ihnen wie jedem römischen Bürger auch die Gleichheit vor Recht und Gesetz zusichert. Und jeder – auch Sklaven und Besiegte – kann sein Bürgerrecht einfordern.
Die Herren vom Tiber bieten aber noch mehr Annehmlichkeiten: Quer durchs Reich bauen sie Straßen und Aquädukte. Bis in die entferntesten Winkel des Imperiums exportieren sie ihren Lebensstil und ihre Ideen zur Architektur öffentlicher Gebäude und Plätze...
Wie schwer es ist, Völker aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenzuhalten, haben auch schon die alten Römer gewusst. Als Kontrollorgan setzen sie deshalb ein Heer aus Legionären ein. Berufssoldat zu sein ist damals ein begehrter Job. Er bietet ein festes Einkommen, Aufstiegschancen und eine sichere Altersversorgung. Nach 25 Jahren erhält ein Legionär 14 Jahresgehälter und manchmal sogar noch ein Stück Land. Die soziale Sicherheit hat jedoch ihren Preis. Die meisten Männer leben bis zur Pensionierung dauerhaft fernab der Heimat. Viele Städte, die wir heute kennen, sind aus kleinen römischen Feldlagern entstanden.
Die Manager des Großreichs residieren in Rom. Eine extrem schlanke Zentralverwaltung bildet das Rückgrat des Imperiums. Nur ein paar hundert Männer herrschen über ein Fünftel der Menschheit. Dafür entwickeln die Römer einen straff organisierten Beamtenapparat mit fein abgestuften Hierarchien und Zuständigkeiten, aber auch mit ständig wachsenden Aktenbergen. Durch kluge Investitionen in das Sozialwesen und in imposante Spektakel gelingt es den Politikern langfristig, das Volk bei Laune zu halten. "Brot und Spiele" lautet die magische Formel. Jeder hat das Recht auf kostenloses Getreide und extravagante Unterhaltung. Highlight sind natürlich die Gladiatorenkämpfe im Kolosseum...
Doch viele Forscher glauben inzwischen, dass die Barbaren den Untergang der Großmacht verursacht haben. Im 4. Jahrhundert nach Christus setzt die Völkerwanderung ein, und zigtausende Menschen drängen auf der Suche nach neuem Lebensraum ins Reich. Das Imperium gerät in vielerlei Hinsicht in Not und ist nicht mehr zu retten. Das Vermächtnis des Imperiums an die Nachwelt aber hat überlebt. Die Römer haben das Fundament für eine zivilisierte Welt gelegt und die Ausbreitung des Christentums maßgeblich befördert.
https://www.zdf.de/dokumentation/terra-x/terra-x-grosse-voelker-die-roemaer-das-volk-der-superlativ
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