Gerald Grosz: Die Dekadenz der Eliten

Helikopter, Helikopter! Nach Jet Set Urschl, der obersten Waffenschieberin im einstigen Gin-Keller von Jean Claude Juncker, also Ursula von der Leiden, ist eine weitere deutsche Politikerin mit Hang zu den sichtbaren Symbolen des Luxus verhaltensauffällig geworden. Ausgerechnet wieder eine Verteidigungsministerin, die die Hubschrauber der Bundeswehr wenig politisch korrekt während des Ukraine-Konflikts für ihre Badeurlaube auf Sylt missbraucht und der gepeinigte deutsche Steuerzahler darfs pecken. Der Treibstoff, das bequeme Fluggerät, die Flugbereitschaft, die schneidigen Soldaten der Luftwaffe – all das, damit die Frau Minister ihren Cellulitiskachel im Salzwasser der Nordsee eintunken kann, den Fußpilz tilgt, ein paar Austern schlürft und sich auf Kosten fremden Eigentums, nämlich das des Steuerzahlers, in der Welt der Schönen und Reichen bewegt. Weil die rote Vertreterin der kleinen Frau nach moralischer Eigendefinition selbstverständlich auch einen Anspruch darauf hat, auf Kosten Anderer in der Welt der Großen zu leben. Denn sie ist immerhin, ihre Exzellenz Frau Minister und ihr Nachwuchs seine Exzellenz der hochwohlgeborene Ministersohn. Ein ganz altes sozialistisches Prinzip, des Privilegienmissbrauchs. Es wäre in diesem Berliner Saustall des Nepotismus, der gelebten Überheblichkeit und Arroganz gar niemandem aufgefallen, wenn nicht ausgerechnet die männliche Sippschaft der Ministerin gegenüber seinen Freunden auf Insta einmal zeigen wollte, was ein kleines Luxussöhnchen einer Ministerin so alles kann, so alles drauf hat. Wie die Mama, mit fremdem Geld einfach ein bisschen Eindruck machen. Also hat der kleine Pampalatsch, der spätpubertierende Faltenrockanhängsl, der offenbar keine Reise seiner Frau Mama zu Hause allein verbringen kann und sie, die fürsorgliche Helikopter-Mama dem Buben die Welt zeigt oder wie man in Privatjets und Hubschraubern das Leben genießen kann. Und die Frau Mama, wenig einsichtig, lässt es zu. Denn für rote Emporkömmlinge ist es vollkommen normal, die Armut des einfachen Arbeiters zu heucheln und dabei Kaviar zu fressen. In jedem anderen Land führt eine solche politische Geschmacklosigkeit zum Rücktritt. Nur in Deutschland nicht mehr, weil man personaltechnisch ohnedies nur mehr mit der dritten Reihe sein Auslangen findet und der Hampelampel das Personal zu rasch ausginge. Eine stotternde Außenministerin, ein kriegstreibender Vizekanzler, ein mausgrauer Kanzler, ein überheblicher Pimpf in der Rolle des Finanzministers und eine Luxusbienchen im Verteidigungsressort. Es kommt halt selten was Besseres nach.