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Anthroposophische Leitsätze 32.Anm: Das scheinbare Erlöschen der Geist-Erkenntnis in der Neuzeit
ANTHROPOSOPHISCHE LEITSÄTZE Anmerkung 32
DAS SCHEINBARE ERLÖSCHEN
DER GEIST-ERKENNTNIS IN DER NEUZEIT
DER ERKENNTNISWEG DER ANTHROPOSOPHIE
DAS MICHAEL-MYSTERIUM
Sie können dieses Video auch gerne auf der Homepage:
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Mobil: http://www.imgaja.org/m/v/Leitsaetze-Anmerkung32.html
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„DAS SCHEINBARE ERLÖSCHEN DER GEIST-ERKENNTNIS IN DER NEUZEIT
Wer die Anthroposophie in ihrem Verhältnis zur Entwickelung der Bewusstseinsseele richtig beurteilen will, der muss immer von neuem den Blick auf diejenige Geistesverfassung der Kulturmenschheit lenken, die mit dem Aufblühen der Naturwissenschaften beginnt und die im neunzehnten Jahrhundert ihren Höhepunkt erreicht.
Man stelle sich doch den Charakter dieses Zeitalters vor das Seelenauge hin und vergleiche ihn mit dem früherer Zeitalter. In aller Zeit der bewussten Menschheitsentwickelung war die Erkenntnis als das angesehen, was den Menschen mit der Geistwelt zusammenbringt. Was man im Verhältnis zum Geiste war, das schrieb man der Erkenntnis zu. In Kunst, in Religion lebte die Erkenntnis.
Das wurde anders, als die Morgendämmerung des Bewusstseinszeitalters begann. Da fing die Erkenntnis an, sich um einen großen Teil des menschlichen Seelenlebens nicht mehr zu kümmern. Sie wollte erforschen, was der Mensch als Verhältnis zum Dasein entwickelt, wenn er seine Sinne und seinen beurteilenden Verstand nach der «Natur» richtet. Aber sie wollte sich nicht mehr mit dem beschäftigen, was der Mensch als Verhältnis zur Geist-Welt entwickelt, wenn er sein inneres Wahrnehmungsvermögen so gebraucht wie die Sinne.
So entstand die Notwendigkeit, das geistige Leben des Menschen nicht an das Erkennen der Gegenwart anzuschließen, sondern an Erkenntnisse der Vergangenheit, an Traditionen.
Entzwei gespalten wurde das menschliche Seelenleben. Vor dem Menschen stand die Natur-Erkenntnis, immer weiter strebend auf der einen Seite, in lebendiger Gegenwart sich entfaltend. Auf der andern Seite war das Erleben eines Verhältnisses zur geistigen Welt, für das die entsprechende Erkenntnis in älteren Zeiten erflossen war. Für dieses Erleben verlor sich allmählich alles Verständnis, wie die entsprechende Erkenntnis in der Vorzeit zustande gekommen ist. Man hatte die Überlieferung, aber nicht mehr den Weg, auf dem die überlieferten Wahrheiten erkannt worden sind. Man konnte nur an die Überlieferung glauben.
....
Der Nominalismus, der sich ihm entgegenstellte, leugnete, weil das Sprechen nicht verstanden werden konnte, dass es überhaupt vorhanden sei. Für ihn war die Ideenwelt nur eine Summe von Formeln in der menschlichen Seele ohne eine Wurzelung in einer geistigen Realität.
Was in diesen Strömungen wogte, es lebte fort bis in das neunzehnte Jahrhundert. Der Nominalismus wurde die Denkungsart der Natur-Erkenntnis. Sie baute ein großartiges System von Anschauungen der
Category | Spirituality & Faith |
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